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„Killerspiele“ und mehr

Es ist verrückt, absurd, hanebüchen, aber es entspricht der Wahrheit: „Killerspiele“ werden bald, wenn CDU- und CSU-Politiker ihren Willen bekommen, nicht mehr frei erhältlich sein, sondern müssen verschämt in der „Schmuddelecke“ bei den Pornos gekauft werden; in Bayern ist gar Schlimmeres geplant, im Überschwang tat man zuviel des „Guten“ und nun werden, wenn das Gesetz den Landtag wie geplant passiert, Pornos fast komplett von der Bildfläche verschwinden. Ein reichlich seltsamer Vorgang, den man schon fast mit Zensur vergleichen kann; der Meinung ist offenbar auch der Deutsche Kulturrat, dessen Begründung zwar ein wenig seltsam, aber doch einleuchtend und überzeugend ist:

Erwachsene müssen aber das Recht haben, sich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch Geschmacklosigkeiten oder Schund anzusehen beziehungsweise entsprechende Spiele zu spielen.

Er stellt ebenfalls fest, dass „Kunstfreiheit auch für Computerspiele gelte“, womit eigentlich alles zu diesem leidigen Thema gesagt ist, was gesagt werden muss. Es ist traurig, dass Amokläufe und gescheiterte Existenzen noch nach ihrem Tod benutzt werden, um Stimmung zu machen und mit Gesetzen, die einfach nur als grotesk zu bezeichnen sind, eine Minderheit, die wahrscheinlich gar keine Minderheit mehr ist, auf eine Stufe mit Verbrechern zu stellen - denn nichts anderes ist es, was von Teilen der Politik betrieben wird.

Ich behaupte, dass das Spielen von „Killerspielen“ keinen negativen Einfluss auf meine Persönlichkeit hatte, da ich in der Schule und daheim gelernt habe, kompetent mit Medien umzugehen: die vielgerühmte, oft geforderte und viel zu selten umgesetzte Medienkompetenz. Und hier liegt der Hund begraben: wenn Eltern keine Ahnung haben, was im Kinderzimmer vor sich geht, läuft etwas gewaltig schief. Ohne Frage. Nun aber hieraus die falschen Schlüsse zu ziehen ist brandgefährlich und kurzsichtig, um nicht zu sagen dumm: wirkliche Experten sind gegen weitere Gesetze in dieser Richtung, mit den verschiedensten Argumenten – sie hier aufzuführen wäre unnötig und redundant.

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