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Studie blamiert Musikindustrie

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe des Journal for Political Economy, die sich mit den Auswirkungen von Filesharing auf Musikverkäufe beschäftigt, kommt zu folgendem, für die Musikindustrie ziemlich unerfreulichem Ergebnis:

For industries ranging from software to pharmaceuticals and entertainment, there is an intense debate about the appropriate level of protection for intellectual property. The Internet provides a natural crucible to assess the implications of reduced protection because it drastically lowers the cost of copying information. In this paper, we analyze whether file sharing has reduced the legal sales of music. While this question is receiving considerable attention in academia, industry, and Congress, we are the first to study the phenomenon employing data on actual downloads of music files. We match an extensive sample of downloads to U.S. sales data for a large number of albums. To establish causality, we instrument for downloads using data on international school holidays. Downloads have an effect on sales that is statistically indistinguishable from zero. Our estimates are inconsistent with claims that file sharing is the primary reason for the decline in music sales during our study period.

Übersetzt bedeutet es schlicht und ergreifend, dass diese Studie, die im Zeitraum von mehr als zwei Jahren durchgeführt wurde, schlicht und ergreifend ergab, dass „das Runterladen von Musikstücken auf den Musikverkauf einen Effekt hat, der statistisch von Null nicht zu unterscheiden ist“. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Null. Null. Null. Das widerspricht den Behauptungen der Musikindustrie („Content-Mafia“, wie sie teilweise liebevoll genannt wird) von Schäden in Höhe von ein paar Milliarden Dollar doch ziemlich eklatant.

Null.

Die Probleme der Musikindustrie rühren laut der Studie daher, dass es im Vergleich zu früher mehr Angebote für die Kinder und Jugendlichen gibt, dass sie nicht mehr wie früher ihr Geld bereitwillig ausschließlich in CDs (bzw. Schallplatten und Kassetten) investieren, sondern eben auch in Klingeltöne, Handys, Elektronikschnickschnack – was man eben so braucht (oder auch nicht).

Gutes Material, wenn man mal wieder auf Musikindustrie-Lemminge stößt, die alles glauben, was ihnen vorgesetzt wird.

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