Direkt zum Hauptbereich

Literaturvorlesungen sind amüsant

Als Außenstehender glaubt man es vielleicht nicht, aber Literaturvorlesungen sind sehr amüsant. Als wir letzten Montag über die Erzähltextanalyse sprachen, wurde auch Stanzels kleiner Typenkreis erwähnt. Dazu meinte der Dozent, dass wir ihn uns nicht merken müssten, weil er falsch sei, aber dass wir ihn doch einmal gehört haben sollten. Der große Typenkreis hingegen sei zwar korrekt, aber viel zu kompliziert und somit ebenfalls untauglich.

Als dann die Rede auf den „Zauberberg“ und eine Figur dieses Romans, Wehsal, kam, meinte ebendieser Dozent (sinngemäß): „Was ist dieser Wehsal eigentlich für ein Schlappschwanz, er trägt ihm sogar seinen Mantel, statt zu versuchen, wie es sich für einen richtigen Mann gehört, ihn umzubringen.“ (Wehsal trägt den Mantel seines Nebenbuhlers, der, im Gegensatz zu ihm, die Gunst einer Dame gewonnen hat.)

(Literaturweisheit des Tages: Eine Anatomasie bezeichnet das Ersetzen eines Eigennamens durch ein Wort, das als Atribut zu ihm stehen könnte.)

Beliebte Posts aus diesem Blog

Präsident Obama umarmt Gabrielle Giffords

Quelle

Schöffen leben gefährlich

Der Artikel ist zwar noch etwas älter vom 13.3., aber so skurril, dass ich geradezu darauf verweisen muss : Seit rund fünf Jahren arbeitet der Pensionär Peter Wenske-Wallner als ehrenamtlicher Schöffe am Amtsgericht Mainz. Zu Beginn jeden Jahres, so auch in 2007, erhielt er seine Liste mit den möglichen Terminen. Diesen folgen dann konkrete Einladungen, jeweils zweifach per Post und per Bote. So erreichte ihn auch die Einladung zum Gerichtstermin am 23. Oktober 2007. Und dann passierte Wenske-Wallner ein Versehen: Er trug diesen Termin in seinem persönlichen Kalender auf den 24. Oktober ein. [...] Nach nicht weniger als gut 15 Monaten, datiert vom 5. Februar 2009, traf an Wenske-Wallners Privatadresse ein Brief mit der Mitteilung eines “Kostenbeschlusses“ ein, ein paar Tage später der Kostenbescheid über genau 803,50 Euro. Per E-Mail teilte er unverzüglich mit, dass er lieber in das Gefängnis geht. Denn die Geldstrafe liegt höher als seine monatliche Nettorente. Nachdem er dies auch no

Der leere Stuhl

Großartig. Ich mag das sehr, wie Eastwood ein Gespräch mit dem Präsidenten darstellt und dabei so tut, als würde er den Faden verlieren bzw. die Themen wie bei einem echten Gespräch wechseln. Man darf sich dabei sicher sein, dass keine Pause zufällig und kein Stocken ein Versehen ist. Es ist eine große Show.