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Nationaler Sicherheitsrat

Immer und immer wieder tauchen von konservativer Seite die Forderungen nach Einsätzen der Bundeswehr im Inneren auf. Dass das gegen das Grundgesetz wäre, dass das von der Bundeswehr, von der Polizei und überhaupt von allen Experten, die Ahnung von der Materie haben, als Schwachsinn abgetan wird, ficht unsere Law-and-Order-Politiker nicht an. Die Bundeswehr soll es sein, und bitte auch im Inneren.

Der jüngste Vorschlag der Union geht natürlich weitaus weiter, wie verschiedentlich völlig zurecht festgestellt wird: ein Nationaler Sicherheitsrat, wie er der CDU und ihrer Schwesterpartei vorschwebt, würde das Parlament effektiv aushebeln und damit ein wahres Monster schaffen: einmal erteilte Kompetenzen kann man nur schwer wieder abziehen, der Nationale Sicherheitsrat würde sich im schlimmsten Fall zum Staat im Staat entwickeln. Dieses Mal ist die Union zu weit gegangen, das ist weitaus mehr als nur alter Wein in neuen Schläuchen. Das ist ein Angriff auf die Bundesrepublik, wie wir sie heute kennen. Und das grenzt für mich schon an Landesverrat. Das Lachen über gute Satire zur Thematik bleibt im Halse stecken, wenn man lesen muss, dass sogar Teile des FDP-Nachwuchses, den ich bisher immer für halbwegs vernünftig gehalten habe, den Nationalen Sicherheitsrat im Kern richtig findet.

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Großartig. Ich mag das sehr, wie Eastwood ein Gespräch mit dem Präsidenten darstellt und dabei so tut, als würde er den Faden verlieren bzw. die Themen wie bei einem echten Gespräch wechseln. Man darf sich dabei sicher sein, dass keine Pause zufällig und kein Stocken ein Versehen ist. Es ist eine große Show.

Schöffen leben gefährlich

Der Artikel ist zwar noch etwas älter vom 13.3., aber so skurril, dass ich geradezu darauf verweisen muss : Seit rund fünf Jahren arbeitet der Pensionär Peter Wenske-Wallner als ehrenamtlicher Schöffe am Amtsgericht Mainz. Zu Beginn jeden Jahres, so auch in 2007, erhielt er seine Liste mit den möglichen Terminen. Diesen folgen dann konkrete Einladungen, jeweils zweifach per Post und per Bote. So erreichte ihn auch die Einladung zum Gerichtstermin am 23. Oktober 2007. Und dann passierte Wenske-Wallner ein Versehen: Er trug diesen Termin in seinem persönlichen Kalender auf den 24. Oktober ein. [...] Nach nicht weniger als gut 15 Monaten, datiert vom 5. Februar 2009, traf an Wenske-Wallners Privatadresse ein Brief mit der Mitteilung eines “Kostenbeschlusses“ ein, ein paar Tage später der Kostenbescheid über genau 803,50 Euro. Per E-Mail teilte er unverzüglich mit, dass er lieber in das Gefängnis geht. Denn die Geldstrafe liegt höher als seine monatliche Nettorente. Nachdem er dies auch no