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Bürgerstaat, nicht Bankenstaat!

Die Bundesregierung hat die größte Staatsgarantie der Geschichte vereinbart. Für bis zu 1200 Milliarden, das sind 1,2 Billionen Euro, übernimmt die Bundesregierung die Verantwortung. Die Faz schreibt von einem Schutzschirm für Deutschland. Kein Sparer muss sich also Sorgen um sein Kapital machen. Der Staat kümmert sich um seine Bürger, nicht aber um seine Banken. Und das ist auch richtig so. Don Alphonso applaudiert, ich sekundiere:


Ich lobe die grosse Koalition selten, aber das war ein wirklich kluger Schachzug. Die Botschaft ist deutlich: Wer sparen will, wird geschützt, wer zocken will, muss das Risiko selber tragen, wer dabei hilft, muss es selber ausbaden. Der Staat steht zu seinen Bürgern und nicht zu den Banken. Es sind solche Entscheidungen, die sowas wie Vertrauen zurückbringen können. Vertrauen entsteht sicher nicht, wenn der Staat jeden dreckigen Kriminellen rauskauft, und auch nicht, wenn er sich nicht um die Sorgen der Menschen kümmert. Mag sein, dass die grosse Koalition einfach nur Angst hat, den kompletten Osten an die Linke zu verlieren, aber ich habe zunehmend den Eindruck, dass man auch in Berlin die Schnauze voll hat von den hinterhältigen Eskapaden der grinsenden Ackermänner dieser Republik.

Steinbrück mag keine Manieren haben, von Finanzen hat er jedoch Ahnung. Zum Leidwesen der zockenden Banker-Elite.


(Es ist übrigens kein Zufall, dass meine Beiträge zur Bankenkrise mit Bankenkrise verschlagwortet sind und nicht mit Finanzkrise. Denn der Fehler liegt bei den Banken, es ist eine Krise der Banken. Eben eine Bankenkrise.)


Nachtrag, 7.10.08: Es sind natürlich 1,2 Billionen, keine Trillionen. Danke für den Hinweis in den Kommentaren.

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